Wirtschaftlichkeit
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2.6. Wirtschaftlichkeit und Gewerbesteuereinnahmen
Unserer Meinung nach sind Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des geplanten WKP und -damit einhergehend- an den für die Stadt Kiel zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen angebracht. Aus einer vereinfachten betriebswirtschaftlichen Kosten-Erlös-Rechnung, die auf Angaben des Betreibers sowie des Bundesverbandes der Windenergie beruht und sich auf den ökonomischen Kern des Betriebs konzentriert, ist eine positive Gewinnerzielung nicht ableitbar (s. Anhang).
Diese vereinfachte Rechnung kann ohne Berücksichtigung weiterer spezifischer betriebswirtschaftlicher Daten (wie z.B. zu Abschreibungsmöglichkeiten, Freibeträgen u.v.m.) natürlich nicht vollständig sein. Der Bundesverband der Windenergie selber hat aber in 2013 in einer eigenen Studie zu 1.150 Windparks in Deutschland festgestellt, dass nur 1/3 aller Windparks akzeptable Gewinne machen, der Rest ist überwiegend defizitär – trotz erheblicher Subventionierung der jeweiligen Betriebe, trotz der nutzbaren Freibeträge und Abschreibungsmöglichkeiten, die die Errichtung eines Windparks mit sich bringen. Als Begründungen hierfür wird i.w. die Nicht-Erreichung projizierter Strommengen wegen zu hoch eingeschätzter Windstärkenprofile vor Ort (im Schnitt nur ca. 85%) angegeben. Als Folge hieraus klagen laufend etliche Gemeinden über Verluste in der Gemeindekasse, da versprochene Gewerbesteuereinnahmen im Endeffekt nicht fließen und man auf anderen Kosten in diesem Zusammenhang sitzen bleibt.
Schleswig-Holstein und auch unsere Ostküste ist anerkanntermaßen windhöfig. Aber:
- Ist zweifelsfrei sichergestellt, dass Verluste hier in Kiel nicht zu erwarten sind?
- Aufgrund welcher Sachverhalte sind Zweifel an der Wirtschaftlichkeit unangebracht?
- Welche Auswirkungen haben die zu erwartenden Auflagen zum wirtschaftlichen Betrieb des WKP?
- Welche Ansätze werden generell gewählt bei der Projizierung der zu erwartenden Stromerzeugung?
Wir fordern die Offenlegung einer diesbezüglichen Wirtschaftlichkeitsrechnung insbesondere für die Stadt, aber auch durch den Betreiber. Als Steuerzahler möchten wir hier nicht sehenden Auges in ein weiteres Verlustprojekt gezogen werden. Die Rechnungshöfe in Deutschland haben sicherlich auch so schon genug mit der Verschwendung von Steuergeldern zu tun.
Fazit: Es bestehen Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des zu betreibenden WKP, mit negativen Auswirkungen auf die städtischen Gewerbesteuereinnahmen.