Die drei großen Probleme der Windkraft an Land

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Es ist zweifellos eine charmante Idee, kostenlose Energie aus Wind und Sonne für unseren Energiebedarf zu nutzen. Es ist allerdings ökonomisch und ökologisch fatal, dabei zu übertreiben. Das gilt insbesondere für die Windkraft an Land, die trotz jahrelanger Milliardensubventionen nur etwas über 5% des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland deckt (Quelle: Agentur für erneuerbare Energien 31.12.2023).

 

Problem 1: Der enorme Flächenverbrauch

Wenn die schleswig-holsteinische Landesregierung offiziell nur 7,7% der Landesfläche für Windkraft plant, verniedlicht sie die wahre Belastung von Land, Mensch und Natur massiv. Rund um Windkraftanlagen gibt es berechtigte Sicherheitsabstände, um deren negative Auswirkungen wie optische Bedrängung, Schattenschlag, Disco-Effekt, hör- und unhörbaren Lärm, Tötung von Vögeln etc. zu berücksichtigen. Hier dürfen de facto keine Menschen und bestimmte Tierarten dauerhaft ansässig sein, Lebensraum für Wohnzwecke ist hier verbraucht. In der letzten Planung des Landes 2021 wurde für „nur“ 150m hohe Windräder ein Sicherheitsabstand von 1.000m zu Wohnsiedlungen festgelegt. Viele Betroffene sahen diesen noch als zu gering an. Aber schon das erhöht die tatsächlich belastete Fläche um alle Windparks in Schleswig-Holstein exponentiell von 7,7% auf 50% ! Bei zukünftig doppelt so hohen Windrädern (auf Eiffelturmhöhe) liegt die belastete Gesamtfläche bei einem angepassten Sicherheitsabstand von 2000 Metern sogar bei über 70% (!). Siehe hier.

Diese flächendeckenden Belastungen verhindern nicht nur Neusiedlungsprojekte sondern führen in diesen Zonen bei bereits stehenden Häusern und Wohnungen zu teils drastischen Wertverlusten in großer Zahl. Dieser unbestreitbare Kollateralschaden wird von der Politik einfach hingenommen: „Ihr Haus, Ihre Altersvorsorge, Ihr Beitrag zur Energiewende!“.

Problem 2: Der unzuverlässige Strom

„Wind und Sonne stellen keine Rechnung“ … aber sie liefern auch nur wann sie wollen. Die stark schwankende Lieferung ihrer Energie stellt in zwei Richtungen ein Problem dar. Sie schwankt trotz zweier unterschiedlicher Lieferanten ständig und häufig unvorhersehbar zwischen „kein Strom“ bei Dunkelflauten (2x pro Jahr für mindestens 1 Woche) und „zu viel Strom“ an sonnen- und windreichen Tagen bzw. zu wenig Stromnachfrage. Beides muss mit enormem Zusatzaufwand technisch aufgefangen und bezahlt werden (siehe Problem 3).

Umweltminister Habeck plant für zu wenig Wind und Sonne mit einem zusätzlichen, komplett neuen Reservenetz von 20 Gaskraftwerken plus anscheinend vielen alten/neuen Kohlekraftwerken (Quelle: Die WELT 10.7.24), da es anscheinend anders nicht geht. Gas und Kohle – wollten wir davon nicht eigentlich weg?

Bei zu viel Strom werden Windkraft- und Sonnenanlagen abgeregelt, die Betreiber erhalten aber trotzdem ihre Einnahmen für nicht gelieferten Phantomstrom. Und auch den zahlen wir Steuerzahler.

Neben noch fehlenden 6000 km (!) an Stromtrassen in Deutschland (lt. Bundesrechnungshof) sind ausreichende Speicher entscheidend für das Gelingen der Energiewende. Das Beispiel Bayern zeigt aber, dass wir mit den vorhandenen Speicherkapazitäten in Deutschland (Batterien, Pumpspeicherkraftwerke und Elektroautos) nur Strom für 90 Minuten hätten. Zum Vergleich: Die längste Dunkelflaute 2017 dauerte 20.000 Minuten (= 2 Wochen). Wir müssten diese bestehenden Speicherkapazitäten demnach verzweihundertzwanzigfachen…

Immerhin: Mit der Nutzung der bundesweiten Gaskraftwerkspeicher plus Röhrennetzwerk wäre rechnerisch eine großindustrielle Speicherlösung gegeben. Es stellt sich aber die Frage, woher letztlich der teure grüne Wasserstoff in großen Mengen kommen soll. Legt man die größten vorhandenen Elektrolyseure als aktuellen Maßstab zugrunde, bräuchte man bundesweit hiervon über 100.000 Anlagen.      

Problem 3: Die ausufernden Kosten

Die dogmatische Festlegung auf Windkraft an Land als Hauptträger der Energieerzeugung hat ihren Preis. Über Jahre wurden die Kosten der Energiewende wahlweise verniedlicht, verschwiegen oder negiert. „Die Energiewende wird jeden nur eine Kugel Eis im Jahr kosten“, „Die Energiewende wird sich selbst tragen“ oder „Wind und Sonne stellen keine Rechnung“. Hier in Schleswig-Holstein tauchen zu befürchtende zweistellige Milliardenverluste bei Immobilien aufgrund der flächendeckenden Windkraft in keiner Kosten-Nutzen-Analyse des Landes auf. Sie werden in Gesprächen wahlweise negiert oder als unser Beitrag zur Energiewende bezeichnet, während gleichzeitig Windparkbetreiber wegen zu viel Windkraft Millionen EUR für nicht gelieferten Phantomstrom verdienen. Dies summiert sich zu zweistelligen Milliardenkosten gut versteckt im Bundeshaushalt auf, auch noch bezahlt von uns Steuerzahlern. 

Die ganze Wahrheit: Diese Energiewende wird uns mit mehreren Billionen Euro deutlich mehr kosten, als wir dafür erhalten. Denn die Zielerreichung ist mehr als fraglich, siehe u.a. den Bericht des Bundesrechnungshofes oder der regierungsnahen Energiekommission. Aber Schleswig-Holstein geht mit immer mehr und immer größeren Windkraftanlagen unbeirrt weiter, zerstört großflächig unsere Landschaft und nicht zuletzt unsere Altersvorsorge. Whatever it takes! Bei einem minimalen Beitrag durch Windkraft an Land für Deutschlands Energiewende (Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien; Statistik Nord)

Unfassbar!

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